Jeder ist fotogen!
23. Juni 2022

Die Arbeit als Fotografin macht glücklich und fühlt sich nicht als solche an. Das gilt für alle Bereiche in denen ich tätig bin. Am intensivsten ist das in der Peoplefotografie.  

Begegnungen sind das, was unser Leben ausmacht. Fotografiere ich Menschen, erlebe ich das immer wieder im besonderen Maße. Doch jeder Auftrag ist anders und mit jeweils wechselnden Herausforderungen verknüpft.  

Da sind zum einen die äußerlichen Gegebenheiten und rein technischen Aspekte. Wo fotografiere ich? Drinnen oder draußen? Wie ist die Lichtsituation? Welches Equipment benötige ich?  

Doch die viel spannendere Seite

sind die Menschen selber.

 Ich bin jedes Mal aufs Neue gespannt, auf wen ich treffen werde. Ich bin schon vom Naturell her ein offener und kontaktfreudiger Mensch. So freue ich mich auf jede Begegnung. Das ehrliche Interesse und meine spürbare Freude daran, Menschen zu fotografieren nehmen meine Kunden schnell wahr.

Ich vermittel ihnen, wie ich sie sehe und was auf den Fotos zur Geltung kommen wird. Meist sind sie überrascht, dass ihre Außenwirkung um so vieles positiver ist als gedacht. An dieser Stelle sehe ich wie Selbstvertrauen wächst.

Das ist genau der Aspekt, die mich in meiner Tätigkeit als Fotografin so happy macht. Zu erleben, wie sich schüchterne, unsichere Menschen in wenigen Minuten öffnen und Vertrauen finden, berührt mich jedes Mal. Und man sieht es deutlich!

Es ist manchmal, als würde

sich eine Blüte öffnen.  

Der Körper entspannt sich und nimmt eine andere Haltung ein. Das Lächeln wird natürlich und wirkt nicht mehr angestrengt. Genau dann lege ich los mit dem Fotografieren und bestärke mein Gegenüber währenddessen weiter. Das funktioniert nur, wenn es ehrlich gemeinte Bestätigung ist. Ich sage aus Prinzip nichts, was ich nicht auch so meine.

Meistens erlebe ich so etwas wie eine beinahe schon wundersame Verwandlung;  Menschen, denen es zur eigenen Verblüffung tatsächlich Freude bereitet, fotografiert zu werden.

Es macht mich dankbar und demütig, eine solche Gabe im Umgang mit anderen zu besitzen. Immer wieder bekomme ich das beglückende Feedback; wie wohl sich meine Kunden mit mir und vor meiner Kamera fühlen. Erst neulich habe ich das in Köln erlebt. Dort fotografierte ich in einem Unternehmen die Mitarbeiter.

In der Businessfotografie kommt immer noch

ein Schwierigkeitsgrad hinzu; der Zeitfaktor.

Das ist nachvollziehbar darf aber gleichzeitig keinen Einfluss auf meine Arbeit haben. D.h., es darf beim Fotografieren nicht als Zeitdruck spürbar sein.  

Vor einem Auftrag bespreche ich mit den Auftraggebern ein ungefähres Zeitfenster pro Mitarbeiter. Das sind in der Regel je nach Location und Umfang 10-20 Minuten. Das bedeutet für mich; innerhalb kürzester Zeit muss eine Wohlfühlatmosphäre geschaffen werden.

Und so stehen dann also in kurzen Abständen unterschiedlichste Charaktere vor mir. Und ich liebe es! Denn jetzt heißt es, schnell herauszufinden wie tickt der jeweilige Mensch? Wie fühlt sie/er sich in dieser Situation? Welche Bedenken oder Unsicherheiten gibt es?  

Es bedarf Fingerspitzengefühl, jeden

von ihnen an der richtigen Stelle abzuholen.

 Genau das gelingt mir sehr schnell. Zunächst erkläre ich den Ablauf im Detail. Dabei bekomme ich meist auch raus, an welcher Stelle und warum es sich für mein Gegenüber vielleicht nicht gut anfühlt.  

Das größte Problem ist leider bei den Frauen zu sehen. Sie empfinden sich viel zu oft unfotogen. Das ist einerseits traurig, aber gleichzeitig mein liebster und leichtester Ansatzpunkt.  Ich habe genügend Argumente, die vom Gegenteil überzeugen.

Meine Erfahrung;

jeder Mensch ist fotogen.

Die meisten Frauen denken, ein schönes Foto mache sich an gängigen Schönheitsidealen fest. Doch nein, das ist es nicht! Wir sind keine Models. Es ist die innere Schönheit, die Ausstrahlung, die einen Menschen fotogen erscheinen lässt. Letztlich sehen wir Menschen doch mit dem Herzen an.    

Achten Sie einmal selber darauf; was für Fotos gefallen Ihnen? Ich empfehel hier immer, eimal in den sozialen Medien darauf zu achten. Es sind die Aufnahmen, die Emotionen transportieren. Ich mag es, wenn sie etwas über die abgebildete Person aussagen. Ist er warmherzig? Sensibel? Fröhlich? Ehrlich? Nachdenklich? Alles andere ist unwichtig.  

Doch wie erreiche ich als

Fotografin solche AugenBlicke?

Ganz einfach; der Mensch muss sich wohl fühlen, Vertrauen zu mir haben. Dann läuft’s wie geschmiert und am Ende sind diese Kunden sogar begeistert von ihren Fotos. Im Idealfall nehmen sie mehr von unserer Zusammenarbeit mit als gelungene Aufnahmen.

Wenn ich von so einem Auftrag nach Hause komme, bin ich einfach nur glücklich. Diese Erlebnisse zeigen mir immer wieder, warum die Arbeit als Fotografin für mich genau die Richtige ist. Einmal mehr bin ich an solchen Tagen dankbar, dass mir so leicht fällt, den Zugang zu Menschen finden und ihnen Selbstvertrauen geben zu können.

Tatsächlich habe ich erst einmal

erlebt, nicht überzeugen zu können.

Da war das Selbstwertgefühl einer jungen Frau unverständlicherweise nicht einmal im Ansatz zu wecken. Obwohl die Fotos am Ende wirklich schön waren, weigerte sie sich, eines davon auf der firmenwebseite veröffentlicht zu sehen. Schade!

Doch insgesamt gibt mir die Erfolgsquote recht! Ich habe nur Stammkundschaft. Und mit jedem neuen Auftrag kommt Neue dazu. Das spricht für ein gutes Vertrauensverhältnis zu meinen Kunden. Und das macht – glaube ich – beide Seiten froh.

 

 

 

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